Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber dennoch möchte ich euch meinen Race-Report zum 13. FALKE Rothaarsteig Marathon nicht vorenthalten. Nach meiner Teilnahme am Burgwald Marathon Ende August, verspürte ich große Lust, dieses Jahr noch einen weiteren Trail Marathon zu laufen. Wie schnell man doch die Qualen vergisst…
Glücklicherweise musste ich Mitte Oktober nicht mehr mit Temperaturen um die 40 Grad rechnen, dafür aber mit insgesamt 838 Höhenmetern. Ich bin knackige Anstiege zwar durchaus gewohnt, aber das Sauerland ist dann doch noch einmal eine andere Hausnummer. Nach den ersten lockeren drei Kilometern ging es steil bergauf. Es galt knapp 150 Höhenmeter auf nur zwei Kilometern Länge zu bewältigen und nach einem kurzen Gefälle folgte auch schon wieder der nächste Anstieg.
Die Berge waren in dichten Nebel gehüllt und es nieselte leicht aber beständig. Das tat dem Spaß jedoch keinen Abbruch. Ich genoss es sogar richtig und freute mich wie ein kleines Kind über die vielen Single Trails auf der Marathonstrecke. Ich hätte so gerne Fotos geschossen oder gar gefilmt, aber dazu bräuchte es wohl eine geeignete Actioncam. Dankenswerterweise findet sich jedoch ausreichend Bildmaterial auf der Website sowie der offiziellen Facebook-Seite des FALKE Rothaarsteig Marathons.
Nach knapp 17 Kilometern trafen sich die Wege der Marathonis und der Halbmarathonis. Psychologisch fand ich das ehrlich gesagt nicht sehr erbaulich. Erstgenannte waren schließlich noch viel frischer, hatten erst etwa sechs Kilometer in den Beinen und deutlich weniger Strecke vor sich als unsereiner.
Zur Hälfte des Rennens fühlte ich mich noch ganz passabel, es wurde jedoch zunehmend einsamer auf der Strecke. Die drei Läufer, mit denen ich zuvor zusammen gelaufen war, musste ich an einer Verpflegungsstation ziehen lassen (Ich brauchte einfach etwas länger, um meinen trockenen Riegel zu essen). Jetzt hätte ich mir dann doch etwas musikalische Untermalung gewünscht.
Als ich mich an einem Anstieg sichtlich quälen musste, rief mir ein Streckenposten aufmunternd zu: „Das war jetzt der letzte echte Anstieg.“ Glauben mochte ich ihm das indes nicht, schließlich hatte ich noch knapp 15 Kilometer vor mir. Erst wenige Kilometer vor dem Ziel wurde mir bewusst, dass er tatsächlich nicht zu viel versprochen hatte. Wobei mir die Bewältigung des Gefälles nun auch nicht nennenswert leichter fiel.
Manche Läufer mögen das vielleicht als willkommene Erholung betrachten, ich laufe aber tatsächlich lieber bergauf als bergab. Je steiler das Gefälle, desto unangenehmer empfinde ich es. Und hier ging es wirklich ganz schön steil bergab. Mal wieder sehnte ich die Ziellinie herbei, aber davon kommt diese erfahrungsgemäß auch nicht näher. Die letzten Kilometer waren also gewohnt hart.
Erst als ich die Trommeln im Zielbereich aus der Ferne vernahm, gab mir das noch einmal etwas Auftrieb. Ich überquerte die Ziellinie schließlich nach 3:44:50 Stunden (Netto: 3:44:41). Angesichts von 838 Höhenmetern, konnte ich mit dieser Zeit durchaus zufrieden sein.
Unterm Strich war der Rothaarsteig Marathon richtig geil. Die Strecke ist selbst bei schlechtem Herbstwetter einfach nur genial, der Lauf ist hervorragend organisiert und für ein schmales Startgeld von 32 Euro bekam man dieses Mal sogar noch ein T-Shirt von Sponsor FALKE im Wert von 45 Euro geschenkt. Sollte ich die beschwerlichen Anstiege bis zum nächsten Oktober verdrängt haben – was sehr wahrscheinlich ist – werde ich bestimmt wiederkommen.
Gerne hätte ich euch ein paar schöne Fotos von der Strecke präsentiert, aber beim Laufen habe ich wirklich keine Muße, um zwischendurch auch noch Fotos zu schießen. Ich möchte an dieser Stelle aber auf den unten verlinkten Imagefilm des FALKE Rothaarsteig Marathons verweisen.