Wie die Zeit doch verfliegt. Der erste Wertungslauf des hella Laufcups liegt schon wieder hinter mir. Und es war der erwartet schwere Lauf. Am Ende fehlten mir 21 Sekunden zu einer neuen persönlichen Bestzeit. Wirklich ärgern mag ich mich darüber aber eigentlich nicht. Ich bin nahe am Limit gelaufen und in Anbetracht der schlechten Vorbereitung, war einfach keine bessere Zeit drin.
Im Vorfeld war es schon irgendwie komisch, zu spüren, wie die Nervosität vor diesen Läufen allmählich der Routine weicht. Durch die Erfahrung vom letzten Jahr, wusste ich genau, was mich erwarten würde. Nach dem Frühstückt joggte ich also ganz locker mit einer Dose Red Bull und einer kleinen Flasche Wasser in der Hand zur U-Bahn. Die Anreise könnte gar nicht entspannter sein. Während mir schon wieder etliche hochmotivierte Läufer beim Warmlaufen entgegenkamen, schlenderte ich ganz gemütlich von der U-Bahnstation zur Mönckebergstraße. Ich wage es ja zu bezweifeln, dass dieses Warmlaufen überhaupt etwas bringt, cooler ist es aber in jedem Fall, einfach so drauf los zu laufen, wenn der Startschuss ertönt.
Nachdem ich meine Wasserflasche ausgetrunken und die Blase noch mal entleert hatte, begab ich mich dann auch an den Start. Die Einrichtung von verschiedenen Startzonen, die jeweils mit der zu erwartenden Zielzeit versehen sind, sorgt für eine relativ entspannte Atmosphäre beim Start. Entzerrt wird das Pulk von fast 5.000 Startern außerdem dadurch, dass es zwei verschiedene Startblöcke gibt, einen in der Mönckeberg-, einen in der Steinstraße. Erst nach über einem Kilometer vereinigen sich die beiden Routen an der Alster.
Ich fühlte mich gut und und schlug vom Start weg ein recht hohes Tempo an. Zwei der ersten vier Kilometer lief ich sogar jeweils in unter vier Minuten. Und eigentlich hätte ich gedacht, das noch lange durchhalten zu können. Doch nach etwa fünf Kilometern bekam ich plötzlich Herz-/Seitenstiche. Das war offensichtlich dem – für meine Verhältnisse – sehr hohen Tempo geschuldet, denn normalerweise treten solche Probleme eigentlich nicht mehr auf. Ich ließ es in der Folge also etwas ruhiger angehen.
Bald darauf hörte ich hinter mir ein Geräusch, wie es nur Flip-Flops oder lose gebundene HuarachesTraditionelle mexikanische Sandalen aus präkulumbischer Zei... More beim Laufen machen können. Tatsächlich war es Danny Manuel, der da von hinten in seinen Sandalen angerauscht kam. Danny hatte hier mal einen Post von mir kommentiert und nun trafen wir uns erstmals persönlich. Und wo sonst hätte diese erste Begegnung wohl besser stattfinden können als bei einem Volkslauf? Wir wechselten ein paar Worte, ehe er dann etwas davonzog. Dieses Tempo konnte ich an diesem Tag einfach nicht mitgehen.
Aus den Augen verlor ich ihn zwar nie für lange, um jedoch noch einmal zu ihm aufschließen zu können, reichte es dann aber auch nicht mehr. Ich erinnerte mich daran, wie ich das Tempo letztes Jahr zum Ende hin viel zu früh verschärft hatte und ließ es dieses Mal etwas gemächlicher angehen. Die letzte Steigung, den Glockengießerwall hoch und nach einer Kehre auf der anderen Seite wieder runter, eine letzte Biegung auf den Ballindamm und nur noch wenige hundert Meter bis zum Ziel. Ich zog das Tempo noch einmal an, ohne mich dabei völlig zu verausgaben und überquerte die Linie nach 41:38 Minuten (Nettozeit: 41:27 Minuten).
Im Ziel traf ich Danny Manuel wieder. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis ich mich dann auf den Weg zum Bierstand machte. Danny, es war mir eine Freude, dich kennen gelernt zu haben und ich hoffe, dass wir uns beim Airport Race oder zum Alstertallauf wiedersehen! Apropos Airport Race, das steht ja bereits morgen auf dem Plan. Ich war in dieser Woche noch zwei Mal laufen, fühle mich fit und freue mich schon auf das morgige Race. Vielleicht kann ich ja zumindest dort meine Vorjahreszeit unterbieten.