Natural Running liegt voll im Trend, das bestätigen nicht zuletzt die Absatzzahlen sogenannter Barfuß- oder Minimalschuhe. Etwa jeder dritte in Deutschland verkaufte Laufschuh ist mittlerweile ein Modell aus dieser Kategorie, vermeldete kürzlich die FAZ. Damit liegt der Marktanteil fast sechzehnmal so hoch, wie noch vor fünf Jahren.
Die meisten Laufschuh-Hersteller führen inzwischen gleich mehrere unterschiedliche Varianten von Minimalschuhen im Programm, von denen sich einige auf den ersten Blick kaum von klassischen Laufschuhmodellen unterscheiden. Da kann es einem schon mal schwerfallen, den Ãœberblick zu behalten. Und der Rat der Verkäufer ist dabei nicht immer hilfreich…
Grundsätzlich gilt, je dünner und flexibler die Sohle und je geringer die SprengungHöhenunterschied einer Schuhsohle zwischen Vorfuß- und Fer... More, desto barfußähnlicher ist das Tragegefühl. Für den Träger bedeutet dies, dass er seinen Laufstil an das neue Schuhwerk anpassen muss. Denn nur mit einer adäquaten Lauftechnik, lassen sich die Vorteile von Minimalschuhen auch wirklich auskosten und Verletzungen vermeiden. Insbesondere Fersenläufer (einem Spiegel-Bericht zufolge rund 75 Prozent der Freizeitläufer) müssen sich umstellen.
Wer sich seine neuen Minimalschuhe anzieht und gleich mal mit einem 10 Kilometerlauf startet, ist schlecht beraten und riskiert schwere Verletzungen (z. B. eine Ermüdungsfraktur im Fuß). Der komplette Bewegungsapparat (Muskeln, Bänder und Sehnen) muss sich peu à peu an den neuen Bewegungsablauf und die Belastungen gewöhnen. Eine solche Umgewöhnung benötigt natürlich Zeit, fühlt sich zu Beginn häufig komisch an und bringt auch den einen oder anderen Muskelkater in den Waden mit sich. Doch es lohnt sich.
Für den Sportmediziner und Laufcoach Dr. Matthias Marquardt ist Natural RunningAls Natural Running bezeichnet man die ursprüngliche oder n... More gar „eine einzige Wohltat“. Er betrachtet die Lauftechnik als „ein Zaubermittel gegen Läuferkrankheiten wie das Schienbeinkantensyndrom oder das Läuferknie“ (Der Spiegel, 16/2013 S. 107). Nicht zuletzt aufgrund solcher Aussagen gilt Marquardt – der auch ein erfolgreicher Sachbuchautor ist – als deutscher Natural Running Papst.
Wer Natural Running nun einfach mal selbst ausprobieren möchte, ist bei einem Einstiegsmodell der Kategorie Nike Free 3.0 an der richtigen Adresse. Am besten gewöhnt ihr euch zunächst im Alltag an den Minimalschuh und beginnt dann das Training mit einem moderaten Tempo über kurze Distanzen. Nach und nach könnt ihr euch dann steigern. Es mag zwar etwas abgedroschen klingen, ist aber nichtsdestotrotz ein guter Rat: Hört auf euren Körper! Muskelkater ist OK und wird sich anfangs kaum vermeiden lassen, Schmerzen aber sind ein Warnsignal und sollten nicht ignoriert werden.
Ihr werdet recht schnell ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie viel ihr euch zumuten könnt. Doch bei allem sportlichen Ehrgeiz, Natural Running sollte vor allem Freude am Laufen bedeuten. Die Schnelligkeit kommt dann von ganz allein. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß mit euren Minimalschuhen und allzeit einen guten Lauf…