Dass Sport gesund ist und vor vielen Zivilisationskrankheiten wie Arthritis, Krebs, Diabetes, Herz- und Atemwegserkrankungen schützen kann, ist hinlänglich bekannt. Doch wer hätte gedacht, dass Bewegung bei gewissen Krankheitsbildern tatsächlich genauso effektiv vor dem Exitus schützen kann, wie entsprechende Medikamente? Zu diesem Ergebnis kamen nun Wissenschaftler der London School of Economics and Political Science und der Stanford University in einer jüngst im „British Medical Journal“ veröffentlichten Studie.
Bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall, konnten durch ein ärztlich verordnetes Trainingsprogramm sogar bessere Ergebnisse nachgewiesen werden, als durch eine medikamentösen Behandlung. Keine signifikanten Unterschiede zwischen Bewegungstherapie und Medikamenteneinsatz wurden dagegen bei der Diabetes-Prävention sowie der Vorbeugung wiederauftretender Erkrankungen der Herzkranzgefäße festgestellt. Lediglich bei der Behandlung von Herzversagen, erzielten Medikamente bessere Effekte als Sportprogramme.
Zwar weisen die Wissenschaftler auch darauf hin, dass die Fallzahlen bei der Untersuchung der Effekte von Bewegungstherapien viel geringer waren als jene der Medikamentenstudien, an der Tendenz ihrer Ergebnisse halten sie jedoch fest. Darüber hinaus warnen sie die Forschung davor, sich einseitig auf Medikamente zu versteifen. Dadurch blieben womöglich die effektivsten Therapien unentdeckt. Das Potential von Bewegungstherapien sei jedenfalls noch lange nicht erschöpft (Vgl. Spiegel Online: Sport könnte Medikamente überflüssig machen).
Es scheint also tatsächlich möglich zu sein, Krankheiten davonzulaufen. In diesem Sinne, Laufschuhe angezogen und raus in den Herbst!