Vorsicht Zecken!

Warnschild Zecken

Als Kind hatte ich immer einen Horror davor, den Ball beim Bolzen über (oder an den defekten Stellen auch unter) den Zaun zu schießen. Denn in dem dahinter liegenden, dichten Gebüsch und dem hohen Gras der Wiese lauerten Zecken. Tatsächlich kam ich in meiner Kindheit häufiger mit diesen Blutsaugern in Kontakt.

Über zehn Jahre hatte ich nun Ruhe, doch seit ich wieder vermehrt im Wald laufe und bike, ist das Thema Zecken wieder sehr präsent. Solange man sich auf den breiten Wegen aufhält, tendiert das Zeckenrisiko gegen Null, aber wehe man verlässt diese. In den letzten zwei Wochen hatte ich fünf Zecken auf den Beinen! Darum ist es wohl mal an der Zeit, diesen gefährlichen Biestern einen kleinen Post zu widmen.

Denn als ich bei mir die erste Zecke nach so langer Zeit entdeckte, war ich zunächst doch etwas panisch. Die Zecke hatte bereits zugestochen. Am Oberschenkel, etwa zehn Zentimeter unterhalb der Leiste. Darum habe ich sie auch erst beim Duschen entdeckt. Schnell suchte ich im Internet, was zu tun ist. Das Wichtigste ist es, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, denn die Gefahr einer Infektion (sofern die Zecke Krankheitserreger in sich trägt) steigt mit der Dauer, die die Zecke mit dem Blutkreislauf verbunden ist. Die Übertragung der Borreliose-Bakterien beginnt etwa 12-24 Stunden nach dem Stich, die von FSME-Viren dagegen umgehend (Quelle: zecken.de).

Zeckenstich
Auf den ersten Blick kaum als Zecke zu erkennen. Ein so winziges Exemplar am Kopf aus der Haut zu ziehen, ist nahezu unmöglich.

Solange ich mich erinnern kann, war ich immer von Zecken befallen, die so klein waren, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen konnte. So auch dieses Mal. Das Mundwerkzeug einer solchen Zecke mit einer Pinzette oder gar Zeckenzange zu erfassen, gleicht in etwa dem Versuch, eine Bierflasche mit einer Baggerschaufel aus dem Kasten zu greifen.

Zwar schaffte ich es, die Zecke irgendwie vollständig herauszuziehen, allerdings nicht lebend. Und das will schon was heißen, weil die Biester wirklich unglaublich zäh sind. Mit bloßen Händen ist es praktisch unmöglich so eine Zecke zu töten. Selbst mit dem Fingernagel lassen sie sich nicht zerdrücken.

Wie kann man sich vor Zecken schützen?

Klar, der beste Schutz wäre es, generell hohes Gras zu meiden. Also auch Single Trails, auf denen Gräser in den Pfad hinein ragen. Dummerweise machen solche Trails am meisten Spaß und gehören zum Trail Running und Mountain Biken einfach dazu. Auch lange Kleidung stellt im Sommer keine ernsthafte Option dar. Man sollte also einfach bei nächster Gelegenheit mal die Beine inspizieren oder zumindest einmal kurz vom Knie zum Knöchel hin abstreifen. So habe ich bei mir bereits vier Zecken rechtzeitig entdeckt. Also wachsam sein!

Wichtig ist es auch darauf zu achten, die Zecken nicht selbst auf dem Körper zu verteilen. Bevor man sich also wieder den Schweiß von der Stirn wischt, sollte man sicher sein, dass keine Zecken auf den Händen herumkrabbeln. Sofern man sich aufrecht bewegt, sind eigentlich nur die Beine direkt gefährdet. Doch Vorsicht! Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle (möglichst gut durchblutet, dünne Haut), krabbeln Zecken z. T. mehrere Stunden über den Körper.

Das kann jedoch auch zu unserem Vorteil sein. Wenn man sich zeitig nach seiner Outdooraktivität duscht, kann eventueller Zeckenbefall einerseits frühzeitig entdeckt werden und andererseits duscht man selbst unbemerkte Zecken ggf. mit ab. Also nach der Aktivität das Duschen besser nicht all zu lange hinauszögern. Das Nachschwitzen abwarten und dann ab unter die Dusche.

Kurzinfo zu Zecken

  • weltweite Verbreitung
  • lauern in Gräsern und Büschen (auch im heimischen Garten)
  • klettern i. d. R. nur knie- bis hüfthoch (max. auf 1,50 Meter)
  • stechen i. d. R. erst nach 2-5 Stunden zu
  • bevorzugen gut durchblutete Körperstellen (mit dünner Haut)
  • können gefährliche Krankheiten übertragen (z. B. Lyme-Borreliose und gebietsweise auch FSME)
  • besonders aktiv bei feucht-warmen Wetter

Zecken zählen zweifellos zu den unangenehmsten Begleitumständen schönen Wetters. Doch man will sich von diesen Minivampiren ja auch nicht den Spaß an Outdooraktivitäten verderben lassen. Nichtsdestotrotz sollte man vorsichtig sein, um das Risiko, gestochen zu werden möglichst gering zu halten.

Falls man doch mal gestochen werden sollte, nicht in Panik verfallen. Die Zecke schnellstmöglich entfernen, Stichstelle desinfizieren und im Auge behalten. Bei grippeähnlichen Symptomen, die in der Zeit nach einem Stich auftreten oder Hautrötungen im Bereich des Stichs, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sehr hilfreiche Infos rund ums Thema Zecken, von der Verbreitung über Krankheitserreger bis hin zu Tipps zur Entfernung, gibt es z. B. auf dem Infoportal zecken.de.

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