Im Test: Runtastic PRO

Runtastic PRO App Icon

Tracking-Apps gibt es viele. Die Runtastic PRO App ist aber zweifellos eine der beliebtesten und wahrscheinlich auch eine der besten am Markt. Dank kontinuierlicher Verbesserungen ist die App mittlerweile so gut, dass ich persönlich eigentlich keine Funktion mehr vermisse. Warum mich die App so überzeugt, erfahrt ihr im ausführlichen Testbericht.

Standardfunktionen

Jede Tracking-App, die den Namen auch verdient hat, erfasst die Trainingsdauer, zurückgelegte Distanz sowie Höhenmeter. Anhand dieser Daten werden dann Pace (min/km), Durchschnittsgeschwindigkeit und Kalorienverbrauch (mithilfe von persönlichen Körperdaten wie Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht) berechnet. Die Runtastic PRO App stellt da natürlich keine Ausnahme dar. Darüber hinaus kann man sich Trainingsdauer, Distanz, Geschwindigkeit, aktuelle Herzfrequenz und Pace in regelmäßigen Abständen (in Distanz- oder Zeitintervallen) von einem Sprachcoach ansagen lassen.

Das Audiofeedback der Runtastic PRO App bezieht sich bei der Angabe der Pace allerdings stets und ausschließlich auf den letzten gelaufenen Kilometer. Wer sich über die Durchschnittspace informieren möchte, muss schon einen Blick auf das Display werfen.

Zu den Standardfunktionen zählt auch die automatische Pausenfunktion (Auto-Pause). Sobald man anhält, wird auch die Aktivität pausiert. Wenn man wieder weiterläuft, wird die Aufzeichnung automatisch fortgesetzt. Diese Funktion ist insbesondere dann praktisch, wenn man viele Ampeln überqueren muss und sich dadurch nicht seine Pace „ruinieren“ möchte oder wenn man öfter mal anhält, um ein Foto zu schießen.

App-Layout

Die Präsentation der Tracking-Daten in der App ist sehr übersichtlich und leicht verständlich. Bei der Kartenansicht kann man übrigens nicht nur auf einen Standardkartendienst, sondern auch auf OpenStreetMap zugreifen. Neben der Karte werden auf der ersten Seite alle verfügbaren Spitzen- und Durchschnittswerte (z. B. Pace, Durchschnittsgeschwindigkeit, Gesamthöhenmeter, Maximalpuls usw.) dargestellt. Durch Auswahl der entsprechenden Icons in der Symbolleiste, kann zwischen den verschiedenen Infoseiten gewechselt werden.

Runtastic Pro App Screenshots Laufdetails

In der Detailansicht (3. Icon von links in der Symbolleiste) werden Pace, positive sowie negative Höhenmeter und ggf. auch durchschnittliche Herzfrequenz für jeden einzelnen Kilometer angezeigt. Wer es ganz genau wissen will, kann die entsprechenden Daten auch in 100-Meter-Intervallen abrufen (siehe Screenshot unten Bildmitte).

Runtastic Pro App Screenshots Laufdetails
Drückt man in der Detailansicht auf die Grafik, erscheint ein blauer Strich (Bildmitte), der in 100-Meter-Intervallen verschoben werden kann. Alle angezeigten Durchschnittswerte beziehen sich dann auf dieses Intervall.

Besondere App Features

Neben den oben erwähnten Standardfunktionen verfügt die Runtastic PRO App auch über einige clevere Features, wie z. B. LIVE Tracking, Ghost-Run Funktion und Intervalltrainings. Wenn man das LIVE Tracking aktiviert, können Freunde die Aktivität live auf einer Karte verfolgen und sogar Audio-Anfeuerungen (Cheers) senden.

Reizvoll ist auch die Ghost-Run Funktion. Sie ermöglicht es, mit sich selbst in Wettstreit zu treten. Jeder absolvierte Lauf kann dabei als Richtschnur dienen. Dazu wählt man einfach eine Aktivität aus dem Verlauf aus, scrollt bis zum unteren Ende und wählt „Aktivität herausfordern“ (siehe Bild 1). Per Audiofeedback wird man informiert, wie es im Wettstreit mit seinem früheren Ich gerade steht. „Du fällst zurück“, „Du holst auf“, „Du hast deinen Gegner gerade überholt“, „Dein Gegner fällt zurück, weiter so!“ usw.

Ein weiteres gutes Feature ist die Option, Intervalltrainings auswählen oder selbst gestalten zu können. Intervallläufe verbessern nicht nur die Grundschnelligkeit, sie sind auch eine willkommene Abwechslung im manchmal monotonen Laufalltag. Der Sprachcoach der App gibt genaue Anweisungen, welches Intervall gerade angebrochen ist und wie lange es noch durchzuhalten gilt. Ich trainiere so z. B. immer nach der 30-20-10-Methode. Ferner können in Verbindung mit einem kompatiblen Pulsmesser auch Herzfrequenzzonen für die einzelnen Intervalle definiert werden.

Neu hinzugekommen sind die Erfassung der durchschnittlichen und maximalen Schrittfrequenz sowie der Schrittlänge. Die Informationen bezieht die App dabei direkt vom Motionprozessor des iPhones* (ab iPhone 5). Darüber hinaus wurde die App noch um einen Schuhtracker und eine Anzeige für den errechneten Flüssigkeitsbedarf ergänzt.

Positiv hervorzuheben ist außerdem die Möglichkeit, auch diverse andere Sportarten wie z. B. Radfahren mit der App tracken zu können.

Runtastic PRO Schuhtracker
Jeder Lauf kann einem Schuh zugeordnet werden. So lässt sich die Haltbarkeit der Schuhe sehr einfach nachhalten.

Statistiken und Ranglisten

Ãœber das Hauptmenü können nicht nur die Detailansichten für alle absolvierten Läufe aufgerufen werden („Verlauf“), sondern auch Wochen-, Monats-, Jahres- und Gesamtstatistiken zu sämtlichen, aufgezeichneten Aktivitäten. Darüber hinaus existiert auch eine monatliche Rangliste, in der die Laufkilometer aller teilnehmenden Freunde auftauchen. Das ist übrigens ein ziemlich gutes Instrument, um sich gegenseitig zu motivieren.

Runtastic Pro App Screenshots Rangliste, Statistiken

Mir persönlich gefällt es besonders gut, dass ich alles Wissenswerte direkt in der App erfahren kann und mich dazu nicht erst ins Online-Portal einloggen muss. Einziger Wermutstropfen, persönliche Bestleistungen sind nur für Premium-Nutzer verfügbar.

Fazit

Die Runtastic PRO App trackt im Grunde alle Daten, die überhaupt messbar sind. Darüber hinaus bietet sie noch tolle Features wie LIVE Tracking, Intervalltrainings oder Ghost-Run Funktion. Damit lässt die App eigentlich keine Wünsche offen.

Meines Erachtens gibt es nur zwei kleinere Einschränkungen, die man allerdings bei der Nutzung von Tracking Apps im Allgemeinen in Kauf nehmen muss. Jeder, der mal eine GPS-Sportuhr beim Training getragen hat, möchte die Informationen, die die Uhr bereitstellt vermutlich nicht mehr missen. Das Audiofeedback einer Tracking-App ist da für meine Begriffe kein gleichwertiger Ersatz. Hier würde lediglich eine kompatible Smartwatch (z. B. Apple Watch, Pebble, Android Wear) Abhilfe schaffen.

Die zweite kleine Einschränkung geht mit der Nutzung von Aktivitätstrackern anderer Hersteller (z. B. Polar, Fitbit usw.) einher. Diese nutzen nämlich alle ihr eigenes System. Über das Runtastic Online-Portal kann man zwar sämtliche Aktivitäten im GPX- oder TCX-Dateiformat importieren oder exportieren, reine Aktivitätsdaten von Fitnesstrackern sind davon allerdings ausgeschlossen.

Von diesen kleinen Einschränkungen abgesehen, sind Tracking-Apps im Allgemeinen und die Runtastic PRO App im Speziellen allerdings eine tolle Alternative zu GPS-Sportuhren. Bei der Erfassung der Höhenmeter ist die Runtastic PRO App sogar präziser als mein Polar M400. Bei letztgenanntem kommt es durchaus vor, dass die erfassten positiven und negativen Höhenmeter auf einem Rundkurs nicht übereinstimmen. Vermutlich greift die Runtastic App bei der Messung auch auf das Barometer meines iPhones zu und kann die Höhenmeter so präziser erfassen als es bei einer reinen GPS-Messung möglich ist.

Unterm Strich kann ich die Runtastic PRO App wirklich empfehlen. Im Übrigen gibt es noch diverse weitere Tracking- (Road Bike PRO, Mountain Bike PRO) und Fitness-Apps (z. B. Six Pack oder Results) von Runtastic.

 

Plattform iOS, Android, Blackberry OS, Windows Phone
Preis bis zu 4,99 Euro

Pros

  • Auto-Pause
  • detaillierte Erfassung der Höhenmeter
  • erfasst Schrittfrequenz & Schrittlänge
  • Intervalltrainings
  • Erstellung eigener Workouts möglich
  • LIVE Tracking
  • Ghost-Runs
  • kompatibel mit Smartwatches
  • kompatibel mit diversen Herzfrequenzsensoren
  • übersichtliche Wochen-, Monats- Jahres- und Gesamtstatistiken
  • Facebook- und Twitter-Integration
  • berechnet Flüssigkeitsbedarf
  • erfasst die Dauer von Laufpausen
  • Newsfeed über Aktivitäten von Freunden
  • Musik aus anderen Apps (z. B. Spotify) abspielbar
  • Schuhtracker
  • große Community
  • Datenimport/-export im GPX- und TCX-Format möglich

Cons

  • Sprachinfo über Pace nur für den letzten km verfügbar
  • keine Anzeige von Zwischenzeiten in der App
  • kein Ãœberblick über persönliche Bestleistungen (nur für Premium-Kunden)
  • Trainingspläne kosten extra
  • kostenpflichtige Zusatzfunktionen für Premium-Kunden

Gesamtnote

1,5

 

*Ich beziehe mich in diesem Test auf die aktuelle App-Version für iOS (6.9.1.207). Es mag durchaus sein, dass einige der genannten Funktionen für andere Betriebssysteme nicht zur Verfügung stehen oder aber es Features gibt, die nur bei anderen Betriebssystemen funktionieren, nicht jedoch unter iOS.

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