Seit über dreieinhalb Jahren laufe ich nun schon ausschließlich in HuarachesTraditionelle mexikanische Sandalen aus präkulumbischer Zei... More aus dem Hause Luna Sandals. Sechs Sandalen und ein DIY-Kit fanden in dieser Zeit den Weg vom fernen Seattle zu mir nach Hause. Aber irgendwie hat über die Jahre ein Entfremdungsprozess stattgefunden. Ich habe den Eindruck, dass der Hersteller längst im Mainstream angekommen ist und sich kaum mehr von den großen Marken unterscheidet.
Aufgeblähtes Sortiment
Alles fing damit an, dass Luna Sandals immer neue Modelle einführte. Früher gab es mal drei Modelle und damit war im Grunde das gesamte Spektrum abgedeckt. Mittlerweile ist die Produktpalette jedoch so stark angewachsen, dass man kaum mehr den Durchblick wahren kann. Es kamen immer dickere, schwerere und vor allem teurere Sandalen hinzu. Dabei war es gerade die gegenüber Vibram überschaubare Produktpalette von Luna Sandals, die mich seinerzeit dazu bewegte, mich für letztgenannte und gegen das Experiment FiveFingersFiveFingers sind Zehenschuhe der italienischen Firma Vibram... More zu entscheiden.
Abnehmende Produktqualität
Gleichzeitig scheint die Qualität nachgelassen zu haben. Mein erster Leadville Pacer hielt noch gut 1.200 reine Laufkilometer durch. Darüber hinaus trug ich die Sandalen aber auch bei Wanderungen, beim Radfahren und im Alltag. Der Mono – übrigens eines dieser neueren Modelle – war bei ähnlicher Nutzung bereits nach 666 km durchlöchert. Und auch mein aktueller Leadville Pacer hätte wohl keine 800 Laufkilometer geschafft, wenn ich die ramponierten Sohlen nicht schon etliche Male ausgebessert hätte. Gleiches gilt für meinen Traditional Venado. Ohne Ausbesserungen wäre hier schon nach knapp 500 Kilometern Schluss gewesen.
Das sind in meinen Augen keine akzeptablen Werte mehr für Sandalen, die in Deutschland zwischen 90 und 130 Euro kosten. Jeder Laufschuh hält da länger. Dank meiner Ausbesserungen hat der besagte Leadville Pacer zwar die 800 Kilometermarke geschafft, doch kurz darauf ist die Sohle dann eingerissen (siehe Foto). Das ist nun wirklich kein Zeichen von Qualität.
Auch das ATS-SchnürsystemDas ATS-Schnürsystem (All Terrain Strapping) ist ein von Lu... More hat über die Jahre eine Verschlimmbesserung erfahren. Früher war im Fersenbereich ein kurzes Stück elastisches Band eingenäht. Dieses hatte entscheidenden Anteil daran, dass sich die Sandalen ganz einfach an- und ausziehen ließen. Außerdem sorgte es für einen bequemen Sitz und einen guten Halt. Heute ist das Fersenband unelastisch, stattdessen wurde es mit einem Gummieinsatz verstärkt bzw. gepolstert. Mit dem neuen Fersenband wurde auch gleich ein neues, zusätzliches – aber aus meiner Sicht komplett überflüssiges – Klettband namens Tech StrapDas Tech Strap ist ein simples Klettverschlussband von Luna ... More eingeführt. Natürlich nicht, ohne gleichzeitig die Preise zu erhöhen.
Bei meiner letzten Bestellung, einem Leadville Trail, wurde die besagte Polsterung des Fersenbands dann auch noch vollkommen falsch platziert. Obwohl die Sohlengröße für meinen Fuß stimmt, sitzt die eingenähte Polsterung komplett schief. All dies sind in meinen Augen deutliche Anzeichen einer drastisch nachlassenden Produktqualität.
DIY-Kits
Früher vertrieb Luna Sandals mal DIY-Kits, mit denen Sandalenfreunde ihre Huaraches selbstständig zusammenbauen konnten. Vom Aufkleben des Fußbetts über den Zuschnitt der Sohlenplatten und dem Stanzen der Löcher bis hin zum Einfädeln der Schnüre, musste durfte man alles selber machen. Für mich war es jedenfalls ein aufregendes Erlebnis, meine eigenen Huaraches zu bauen.
Schon klar, die Margen von Luna Sandals sind bei einem solchen Baukasten-System natürlich viel geringer als bei vollgefertigten Sandalen, aber geht es denn immer nur ums Geld? Die ursprünglichen DIY-Kits sind also Geschichte, nun gibt es nur noch DIY-Assembly Kits. Das heißt, die Sohlen inkl. Fußbett sind bereits fertig zugeschnitten und der Kunde muss nur noch ein Schnürband seiner Wahl einfädeln. Doch hatte man früher noch die Wahl zwischen Hanfkordeln, Nylonbändern und Lederriemen, so sind mittlerweile nur noch Lederriemen erhältlich.
Das, was heute unter DIY-Assembly Kits läuft, trug ursprünglich mal schlicht den Namenszusatz „Traditional“. Fast alle Sandalen waren auch als traditionelle Variante verfügbar. Doch neben der Umbenennung, wurde diese Ausprägung im Shop auch an die Peripherie verlagert. Unter „All Lunas“ werden die traditionellen Varianten schon gar nicht mehr aufgeführt. Die Intention dahinter scheint klar, Kunden sollen möglichst zu Sandalen mit dem ATS-Schnürsystem greifen, welches nebenbei bemerkt auch mal eben 32 Dollar teurer ist als traditionelle Varianten. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis die DIY-Assembly Kits gänzlich verschwinden.
Luna Sandals Europe
Ursprünglich verschickte Luna Sandals Bestellungen in alle Welt und das war auch gut so. Früher liefen die Sendungen sogar komplett am Zoll vorbei. Irgendwann gab es dann eine deutsche Vertretung, die den Vertrieb in Deutschland übernahm. Allerdings zu völlig überzogenen Einheitspreisen. Mittlerweile gibt es zwar Preisunterschiede zwischen den Modellen, aber mit den Originalpreisen bei Bestellungen in den USA (inkl. Versand und Einfuhrumsatzsteuer) können diese trotzdem nicht konkurrieren.
Für mich ist der Sachverhalt da ganz klar. Ich brauche keinen Zwischenhändler, dessen einziger Beitrag darin besteht, seine eigene Gewinnspanne auf den Preis aufzuschlagen. Die Bestellung in den USA ist, pardon war, idiotensicher. Man bestellte, zahlte und schon zwei Werktage später kam das Paket mit Fedex. Anschließend musste man Fedex lediglich noch die Einfuhrumsatzsteuer erstatten, die diese in einer separaten Rechnung anforderten und damit war der Prozess abgeschlossen (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Jetzt geht das aber nicht mehr. Dank Geo-Targeting in Verbindung mit Geo-Redirect kann man von einer deutschen IP-Adresse nicht mal mehr auf die US-Webseite von Luna Sandals zugreifen. Und wenn ich etwas gar nicht ausstehen kann, dann ist es eine solche Bevormundung! Ich will selbst entscheiden können, ob ich auf eine deutsche oder amerikanische Seite zugreife! Durch die Nutzung eines Proxy-Servers habe ich dann herausgefunden, dass halb Westeuropa gar nicht mehr vom US-Shop beliefert wird.
Na schönen Dank auch! Der vormals deutsche und nun europäische Shop ist nämlich nicht nur z. T. erheblich teurer, er führt auch generell keine traditionellen Modelle oder DIY-Kits. Darüber hinaus gibt es weder eine Straßensandale mit Lederfußbett (Venado früher Original Luna), noch den Leadville (Trail). Beides Modelle der ersten Stunde.
Saftige Preise
Billig waren Luna Sandals ja noch nie, aber nun da man die Sandalen nur noch über den europäischen Shop beziehen kann, wird das Vergnügen sogar noch ein ganzes Stück teurer. Hinzu kommt, dass in Europa ausschließlich Sandalen mit dem ATS-Schnürsystem verkauft werden, die ohnehin deutlich höherpreisig sind. Darüber hinaus gibt es im US-Shop neben diversen Rabattaktionen (z. B. SSV oder Black Friday Deals) und einem Rabatt von 10 Prozent bei Registrierung der E-Mail-Adresse auch ein Payback-Programm. Beim europäischen Shop ist mir dagegen nichts Vergleichbares bekannt.
Doch selbst wenn man nur den Standardrabatt von 10 Prozent in Anspruch nahm, so war es trotz internationalem Versand und Einfuhrumsatzsteuer immer noch günstiger, im US-Shop einzukaufen als die gleiche Ware (sofern überhaupt verfügbar) im europäischen Shop zu bestellen. So kostet der Leadville Pacer (meine bevorzugte Trail-Sandale) im europäischen Shop satte 115 Euro. Bei einer Bestellung in den USA konnte man da kräftig sparen, wie die folgende Beispielrechnung zeigt.
Bestellung im US-Shop:
- 90 Dollar (Leadville Pacer)
- − 10% Rabatt (für E-Mail-Registrierung)
- + 15 Dollar Versand
- + 19% EUSt (auf den Zollwert)
Es ergibt sich folglich ein Zollwert (Warenwert + Versand) von 96 Dollar. Das bedeutet, der Eurokurs müsste schon auf 0,9934 Dollar fallen, damit sich eine Bestellung in den USA nicht mehr lohnte! Bei einem Wechselkurs von 1,12 Dollar, zahlte man für die US-Bestellung komplett nur 102 Euro. Man hätte also immerhin 13 Euro gespart.
Da Warensendungen bis zu einem Wert von 150 Euro (exkl. Versandkosten) zollfrei sind – also lediglich die EUSt anfällt – konnte man bei größeren Bestellungen sogar noch mehr sparen.
Die Suche nach Alternativen
Seit meiner ersten Bestellung vor vier Jahren hat sich die Situation in meinen Augen insbesondere für europäische Kunden gravierend verschlechtert. Der Zwang, ab sofort im hiesigen Onlineshop einkaufen zu müssen, hat das Fass für mich nun endgültig zum Überlaufen gebracht.
Es war ein schleichender Prozess, aber m. E. hat sich Luna Sandals immer mehr von seinen Ursprüngen entfernt. Wie so oft, wenn der Kommerz Einzug erhält, bleibt die Romantik auf der Strecke. Im europäischen Shop wird sogar Kleidung zu unverschämten Preisen verkauft. Ein Hoodie (von Earth Positive) beispielsweise, das den Endkunden in anderen Shops weniger als 28 Euro kostet, wird von Luna Sandals Europe mit dem eigenen Logoprint „veredelt“ und dann für satte 55 Euro weiterverkauft. Das entspricht einem Preisaufschlag von satten 100 Prozent. Für mich hat das jedenfalls nichts mehr mit Natural RunningAls Natural Running bezeichnet man die ursprüngliche oder n... More und dem Geist der TarahumaraEine indigene Volksgruppe aus dem Nordwesten Mexikos, die si... More zu tun!
So gern ich die Sandalen auch getragen habe, aber an dieser Stelle steige ich aus. Schade, nun werde ich mich für die Zukunft wohl nach Alternativen umsehen müssen. Mit Luna Sandals und deren Entwicklung kann ich mich jedenfalls nicht mehr identifizieren…
Hallo Sacha,
ich lese Deine Blog Einträge hin und wieder, schlussendlich auch einer der wenigen, welche über die Erfahrungen mit Huarache schreiben.
Günstige Sandalen zum selberbasteln, was Du selber vielleicht schon entdeckt hast, ist http://www.chalasandals.de oder auch http://www.voycontigo.de ein Händler aus Freiburg.
Ich selber Laufe mit diesen Modellen, für ein Training ist dies ausreichend, wenn der Boden nicht allzu schroff und kein Trail dabei ist. Wettkämpfe habe ich damit noch nicht beschritten, weil mit das ganz mit dem Schnürsenkel etwas zu lose und schwammig wird, gerade bei längeren Läufen. Zudem ist die Haftung und Abstosskräfte ggü. New Balance (minimus) wesentlich geringer, was bei HM Zeiten bei mir zwischen 1:18 bis 1:22 doch für wichtig ist.
Dieses Jahr legte ich mir von vivobarefoot die Eclipse Sandalen zu, diese waren erstaunlicherweise recht günstig und nach einigen Testläufen zeigten sich aber Schwachpunkte:
– das elastischen Band hielt nicht in der Position und rutschte Richtung Zehen
– ist elastische Band zu fest geschnürt, scheueren die Seitenteil am Fuss, da diese zu nahe anliegen und Reibung verursachen, teilweise auch durch schlechte Entformung (Schnittgrate aus Kunststoff)
– die Befestigung in der Sohle am großen Zeh ist erhöht, das verursacht, wenn das elastischen Band nach einiger Zeit Richtung Zehen rutscht, etwas mehr spiel und verursacht auch dort Reibung.
Nach Korrektur (Band fest fixiert), läuft es sich sehr gut in den Sandalen, jedoch sind einige Probeläufe notwendig um die richtige Position zu finden (nicht zu fest, nicht zu locker). Mittlerweile mein Lieblingslaufschuh, da die Chala mit der Zeit einfach zu locker werden, und auch im Trail schlechter abschneiden.
Grüße aus München
Jürgen
Hallo Jürgen,
mit Vivobarefoot Sandalen habe ich auch schon meine Erfahrungen gemacht. Die Achilles Sandale war ein Reinfall und wenn ich mir die Eclipse so anschaue, sehe wenig Anlass für Hoffnung. Allein das ziemlich hohe Gewicht fällt hier schon extrem negativ auf. Laut Webseite sind es 400 g. Nur mal zum Vergleich, mein Leadville Pacer mit dickerer Sohle (9 mm) wiegt mal gerade 130 g! Und die Sohle ist schon sehr dünn. Mit 5 mm brauche ich meine Lieblingsstrecken wohl gar nicht erst anzugehen.
Auch die Chalas sehe ich nicht als wirkliche Alternative. Hier ist die Sohle ebenfalls zu dünn und federt bei jedem Schritt lautstark zurück, wie man es von Flip-Flops kennt. Das ist zumindest das, was ich einmal selbst gehört/gesehen habe und auch schon von anderen Trägern gelesen habe. Von daher ist das vermutlich auch keine vernünftige Alternative. Ich fürchte, es wird darauf hinauslaufen, dass ich mir die Dinger künftig selber aus entsprechendem Sohlenmaterial zusammenbauen muss.
Hallo Sascha,
ich bin noch ganz neu beim Thema natural running. Danke, dass du mich davor bewahrt hast lunasandals zu kaufen!
Ich war schon über eine Alternative https://xeroshoes.com/ gestolpert, dort würde die Sohle (27,94×30,98cm) inkl. Lieferung ca. $45 kosten …
Daher freue ich mich, dass Jürgen eine so tolle Alternative gepostet hat.
Ich möchte niemanden vom Kauf abhalten. Du solltest schon selbst entscheiden, was du bereit bist, für diese Dinger zu bezahlen. Natürlich habe ich auch schon von Xeros und Chalas gehört, aber überzeugt war ich davon bisher nicht. Z. B. habe ich mal einen Chala-Träger bei einem Volkslauf schon aus großer Entfernung gehört, weil seine Sandalen bei jedem Schritt wie Flip-Flops an die Ferse schlugen. Ich nehme mal an, dass das mit der Art der Sohle zusammenhängt. Das wollte ich nicht und ob ich damit Trails laufen möchte, weiß ich auch nicht. Da machen Luna Sandals schon einen solideren Eindruck auf mich.
Ich habe bei Luna Sandals nur leider einen stark erhöhten Verschleiß festgestellt, der das Preis-Leistungs-Verhältnis m. E. nun endgültig ins Negative abdriften lässt. Erst heute haben mich wieder Mitläufer beim Lauftreff auf meine Sandalen (Leadville Trail) angesprochen. Denen ist aber die Kinnlade runtergefallen, als ich denen gesagt habe, dass die Dinger nach dt. Preistabelle 130 Euro kosten würden. Das kann man eigentlich wirklich keinem erzählen…
Hab andere Sorgen als mir darüber Gedanken zu machen. Aber Recht hast du.
Frage mich nur gerade , womit du diesen Beitrag geschrieben hast und wie du den Artikel ins Internet bekommen hast, ohne andere Konsumgeier zu nutzen. Man kann sich dem nicht entziehen, ohne sich das Leben nicht völlig zu erschweren. Da ich mit den Dingern im Wissen um den Preis des Hypes zu zahlen immer gut gelaufen bin, werde ich dieses auch weiterhin tun. Liebe Grüße, Barvus
Ich habe ja nicht per se etwas gegen Konsum. Es ist vielmehr so, dass es Luna Sandals m. E. mittlerweile zu weit getrieben hat. Das fängt damit an, dass die günstigsten Modelle nach und nach aus dem Sortiment verschwinden und endet damit, dass man mittlerweile auch noch einen Importeur bezahlen soll, dessen „Leistung“ ich weder benötige noch überhaupt in Anspruch nehmen möchte.
Wenn man diesem Importeur dann auch noch die Lizenz erteilt, billige Klamotten mit dem Firmenlogo zu bedrucken und sie dann zu doppelten Preisen weiterzuverkaufen, dann empfinde ich das als ganz schlimme Abzocke und Verarsche. Dass darüber hinaus die Sandalen qualitativ stark nachgelassen haben, sollte bei der Kritik ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Hi Sascha, ich finde,du hast sehr gründlich recherchiert u dir mit dem post sehr viel Mühe gemacht, lobenswert u hilft “ Neu-barefoot-usern“ sich zu orientieren! Bis jetzt kann ich bei meinen lunas noch keine der beschriebenen Abnutzungserscheinungen feststellen, habe aber auch noch ein älteres Modell mit dem elastischen Fersenriemen (von Andy in M gekauft, 2014) Habe mich vorsichtig herangetastet, meine Lunas haben geschätzt 400km runter, nutze sie auch zum Stunden geben in der Halle und zur Aquagym, wozu sie sich genial eignen! Die Trockenzeit ist OK und sie scheinen nicht unter dem Nassbetrieb zu leiden 🙂 Du hast Recht mit dem von dir beschriebenem Preis-Leistungs Verhältnis …das geht tatsächlich den Bach runter! Und v. A. es gibt keine Alternativen 🙁 …ausser selber basteln! Christiane
Welche Alternative nutzt du nun?
Noch habe ich zum Glück keinen Druck. Meine größte Sorge gilt aber ganz klar den Trail-Sandalen. Mein Leadville Trail ist noch recht neu und sollte es daher über den Winter schaffen. Zum Eigenbau mangelt es mir hier schlicht und ergreifend an Sohlenmaterial. Es gibt zwar die Sohle des Oso als Platte zu kaufen, allerdings ist die dann nur 4,5 mm dick. Da müsste man dann also noch irgendwas aufkleben. Zwischensohle und Antirutsch-Fußbett wären natürlich ideal. Das ist aber blöderweise echt deutlich komplizierter als das Basteln von Straßensandalen. Vielleicht konsultiere ich beizeiten mal einen Schuster, so es diesen Berufsstand überhaupt noch gibt… ?
Hallo Sascha,
bin gerade noch mal über eine Alternative gestolpert: http://www.earthrunners.com.
Die Sache mit der Erdung wirkt auf mich zwar ein wenig nach Esoterik … das macht es aber ja nicht schlechter.
Die günstigen kosten $69 zzgl. (min) $22 Versand + EuST (19%), also ebenfalls über 100 €. Dafür bieten die wohl eine Garantie, solange noch 1mm Profil der Sohle vorhanden ist.
Grüße
Axel
Sicher mit etwas mehr Understatement als Lunas, aber eben auch nicht gerade billig. Man müsste eigentlich nur an die Materialien kommen, der Rest ist ein Klacks. Diese hier benutzen ja auch einfach Vibram-Sohlen und basteln dann ein noch simpleres Schnürsystem dran als Luna Sandals. Ich wüsste nicht, warum ich dafür über 100 Euro zahlen sollte. Gut, für die Versandkosten und EUST können die natürlich nichts.
Hallo Sascha,
danke für deine ausführlichen Erfahrungen.Bin gerade dabei,in das Barfusslaufen einzusteigen.Habe schon an mir gezweifelt,da bei meinen Luna Sandals immer das Fersenband runterrutscht.Ohne die Tech Straps bekomme ich überhaupt keinen dauerhaften Halt.
Was hältst du denn von diesen Sandalen?
https://barfussschuhe.de/laufschuhe/1024/chala-by-voycontigo-chala-evo-4.0-xrd-vegan-schwarz/schwarz?c=10#
Laut Beschreibung haben die,wie bei den alten Modellen von Luna Sandals, den Gummizug im Fersenband. Billig sind die natürlich auch nicht gerade.Besonders interessant finde ich diese Zwischensohle aus Poron XRD. Soll ja laut Beschreibung angeblich richtig gut dämpfen.Wenn meine Luna Sandals abgelaufen probier ich die vielleicht mal aus.
Grüße
Frank
Hallo Frank,
ich persönlich finde dieses Tech Strap unerträglich und nutze es daher auch nicht. Die von dir genannten Chalas scheinen an für sich ganz okay zu sein, wobei ich den Preis für so ein Me-too-Produkt auch schon arg grenzwertig finde. Außerdem glaube ich, dass 7 mm Sohlenstärke einfach nicht ausreichen. Damit kann man auf der Straße laufen, aber Trails und Schotterwege sind dann wohl eher nicht drin, möchte ich mal behaupten.
Beste Grüße
Sascha
Hallo Zusammen,
habe die Diskussion verfolgt und habe selbst verschiedene Huarache Sandalen von Luna, Xero und Chala. Habe alle Marken schon in extremen Einsatz gehabt (sogar längere Strecken bis 65km).
Ich habe mit Luna ähnliche Erfahrungen gemacht und finde nach der dritten durchgelaufenen Sandale, konnte ich ebenfalls Qualitätsmängel und starke Veränderungen feststellen. Für mich störend, die Sohlen werden immer dicker und mit einer wirklichen Barfuß-Sandale hat das nichts mehr zu tun.
Meine Erfahrung mit der Chala EVO xrd waren sehr gut, ich habe mich eingehend mit dem poron beschäftigt und Videos und einige Eigentests gemacht. Kurz gesagt es ist ein Riesen Unterschied, vor allem schluckt es Stöße optimal. Selbst auf steinigen wegen bis hin zu Geröll in den Bergen bin ich mit schwerem Gepäck sehr gut gelaufen. Der Preis ist für mich ok, mit dieser Sohlen Qualität wirklich was besonderes…auch noch astrein produziert.
Schaut mal das Video hier, das ist poron im Vergleich zu Eva/Gummi Sohlen was auch bei Luna bei einigen Modellen eingesetzt wird:
https://m.youtube.com/watch?v=pw9X30iFhwU
Ein Freund aus Spanien läuft schon seit mehreren Jahren mit Huarache-Sandalen von Enix (enicsandals.com).
Habe mir mit den Enix 050 nun auch ein Paar zugelegt. Erste Tests über 15 und 20 km verliefen sehr vielversprechend.
Mit dem Befestigungssystem der Enix komme ich viel besser zurecht, als mit dem meiner Do-it-Yourself Huaraches von Xero Shoes.
Bei letzteren fehlt mir einfach die Geduld und das Talent die Schnüre so hinzufriemeln, bis die Sohle einigermaßen sitzt.
Die Enix werden mit Riemen am Fuß befestigt und können einfach angepaßt werden.
Habe die Enix 050 in Valencia/Spanien im Laden „5dedos“ (Calle del Mar 54) für 30 € gekauft.
Auf deren Webseite http://www.enixsandals.com/p/pedidos.html finden sich Informationen zum Versand der Sandalen über die spanischen Landesgrenzen Hinaus.
Ein weiterer spanischer Hersteller ist http://hommosandals.com/ .
Deren Huaraches sind allerdings etwas teuerer als die Enix´ – damit freilich immer noch günstiger als die anderen einschlägigen Huarache-Marken.
Ich laufe seit vielen Jahren barfuß sowie es die Temperaturen zulassen. Im Winter steige ich auf meine Merrell-Barfußschuhe um. Ich denke, sich daß sich die Enix-Huaraches ein gutes Stück jeweils dazwischen reinquetschen werden.
Hallo Sascha,
ich habe nach ersten Erfahrungen mit Chalas und Xeros nun doch mal die Luna Mono 2.0 bestellt.
Folgendes zu den XRD Chalas: Ich habe die 2.0 Version, also mit Schnürung. Die halten bei mir zwar am Fuß, reißen mir aber ständig durch (Vorne am Knoten) Ich hate auch mal kurz die EVO 4.0, die haben sogar das flexible Fersenband, dass Du bei Luna so vermisst. Die musste ich gleich wieder zurückschicken, weil das bei meinen Fersen nicht oben bleiben wollte (Die haben wenig Wölbung) Die Dämpfung ist besser als man vermuten würde, aber bei Läufen ab 15Km wirds bei mir dann doch langsam heftig.
Die Xero Venture patschen noch doller als die Chalas und rutschten mir auch ständig runter am Fersenband.
So habe ich mir jetzt die Mono 2.0 geholt (Obwohl ich Deinen Artikel hier und auch den über die Monos von 2014 schon lange kenne) und muss mal eine Lanze für das Tech-Strap brechen: Genau dieses Band sorgt bei mir dafür, dass die Dinger sitzen wie eine 1 mit Sternchen, Zur Haltbarkeit kann ich natürlich noch nichts sagen, die ersten 20Km haben sie gut mitgemacht 😉
Liebe Grüße
Markus
Lieben Dank für diesen Beitrag (und die Kommentare), der mich stark beeinflusst und motiviert hat, nach weiteren Anbietern zu suchen!
Und es gibt inzwischen eine Vielzahl an Marken und Modellen auf dem Markt!
(In der Klammer steht immer die Anzahl der Follower auf Facebook, Stand 05.07.2018)
Egal, ob im Alltag oder beim Marathon – ich habe schon die unterschiedlichsten Erfahrungen als Testläufer von
Chala (934)
mit 4 verschiedenen Modellen machen dürfen!
https://chala.de/…/cha…/neu-in-chala-groups-i-thomas-baumann
Diese minimalistischen Sandalen aus einer Freiburger Manufaktur gibt es in verschiedenen Versionen und aus unterschiedlichen Materialien, sodaß für jeden Geschmack und Einsatzzweck etwas dabei ist. Von Lifestyle bis Sport, aus Leder, Ananasleder (Piñatex) oder Kunststoff.
Die Produktion ist aus dem Barfuss-Schuh-Experten-Online-Shop http://www.voycontigo.de hervorgegangen, welcher in Freiburg und Berlin auch jeweils ein Ladengeschäft betreibt.
Bisher ist das der einzige kommerzielle Anbieter mit einer Auswahl in dieser Breite, diesem hohen Anspruch an die Materialien sowie der handwerklichen Herstellung ausschließlich in Deutschland!
Fans treffen sich in der passenden Facebook-Gruppe:
https://www.facebook.com/groups/1668783183183587/
Darüber hinaus tummeln sich aber auch noch einige andere Hersteller/Anbieter/Marken:
LUNA Sandals (17.618) bzw. LUNA Sandals Deutschland (1.353) gehören wohl zu den bekanntesten. Man sieht sie allerorts bei Wettbewerben sowie auf Workshops der Barefoot Academy.
Besonders sympathisch sind mir die Instagram-Beiträge von
Earth Runners (4.827)!
Diese sind aber wie die
Bedrock Sandals (14.840) eher schwer außerhalb der USA zu erwerben.
Neu auf der deutschen Verkaufsfläche sind gerade die
Aborigen sandals (158) über
Markus Barfussgefuehl Weber aufgetaucht!
Aus einer Manufaktur in Barcelona!
In meinem Freundeskreis sind handgefertigte Sandalen von
Naturache – Barefoot Shoes (51)
sehr geschätzt!
Bei meiner Recherche bin ich noch auf folgende Anbieter gestoßen:
Tarasoles (368)
Geniale Sandale (552)
Enix Sandals (1.326)
Hommo Sandals Pirineo (1.229)
Pies Sucios (332)
Sandalias Tribu (1.708)
Minimal sandals (3.633)
Unshoes (4.642)
Shamma Sandals (3.107)
Native Sandals (1.350)
Lizard footwear (4.421)
Xero Shoes (48.927)
Momentan tendiere ich zum mittleren Modell von Pies sucios aus Spanien…